Waldbaden. Viele reden davon. Manche schreiben darüber. Sogar eine Akademie soll es inzwischen geben. Doch wie geht Waldbaden? Wie unterscheidet sich Waldbaden vom üblichen Spaziergang oder aktiven Wandern?
Beim Waldbaden legen wir den Fokus darauf, in die gegenwärtige Atmosphäre des Waldes einzutauchen und uns mit dem Wald sowie uns selbst zu verbinden. Es empfiehlt sich ein Waldstück mit wenig Menschenaufkommen. Beim Waldbaden wollen wir nicht ständig andere Menschen grüßen oder von ihnen beobachtet werden. Das kann uns ablenken und es erschweren, ganz im Wald und bei uns anzukommen. Wähle ein Waldstück, das freundlich auf dich wirkt. Empfehlenswert ist auch ein Wald, der nicht zu steil ist und lichte Flächen zum Verweilen oder Übungen bietet.
Ein wesentlicher Unterschied zum Spazieren oder Wandern ist die Gehgeschwindigkeit. Denn es kommt nicht darauf an, rasch von A nach B zu kommen. Sei einfach auf dem Weg, nehme bewusst wahr und nimm dir die Zeit, die du brauchst. Schlendere, wähle deine Schritte achtsam und bewusst, gehe gemächlich. Mach an einem schönen Platz eine Pause. Lehne dich an einen Baum, umarme ihn, leg dein Ohr an die Rinde. Höre. Liege im Moos und genieße den Augenblick, nichts zu müssen.
Beim Waldbaden geht es nicht darum, den Wald mit dem Kopf zu erfassen oder zu verstehen. Im Vordergrund steht, den Wald zu erleben, zu spüren, den Wald auf sich wirken zu lassen. Gönne deinem Geist eine Pause. Lass die Gedanken des Alltags bewusst los. Verbinde dich mit dem Wald. Das kann einen Moment dauern, gerade am Anfang. Hab‘ Geduld mit dir. Der Wald hat sie auch mit dir.
Es empfiehlt sich, beim Waldbaden in Stille unterwegs zu sein. Wenn du in Begleitung in den Wald gehst, dann könnt ihr eine Vereinbarung treffen, dass ihr für eine gewisse Zeit schweigt und euch anschließend über eure Erfahrungen und Eindrücke austauscht
Such dir ein schönes Plätzchen im Wald und mache eine Meditation. Sie wird dir helfen, zur Ruhe zu kommen und dich mit dir und dem Wald zu verbinden. Mit der Meditation verstärkst du den beruhigenden und belebenden Effekt des Waldes.
Wald Luft ist Medizin zum Einatmen. Einen großen Teil der heilsamen Terpene nehmen wir über die Atmung auf. Zudem produziert der Wald den für uns lebenswichtigen Sauerstoff. Was liegt also näher, als im Wald Atemübungen zu machen. Atemübungen helfen dabei, das vegetative Nervensystem zu beruhigen, Lebensenergie in Fluss zu bringen, die Lungen von Schadstoffen zu befreien und das Atemvolumen zu steigern.
Körperübungen
Auch Körperübungen wie z.B. langsames, sehr langsames Gehen helfen dir, zur Ruhe und zu dir selbst zu kommen. Gehe behutsam und geduldig mit dir um. Das Ziel: 20 m Wegstrecke legst du in 10 Minuten zurück.
Der Intuition vertrauen
Es gibt beim Waldbaden keine fixen Regeln. Alles kann, nichts muss. Vertraue auf deine Intuition und lass dich führen.
Anfang und Ende
Betrete den Wald ganz bewusst. Vergleichbar mit einem Raum, den du betrittst. Fasse den Entschluss, ganz präsent und achtsam zu sein. Wenn du den Wald verlässt, spüre einen Moment nach, wie es dir geht und bedanke dich beim Wald und bei dir selbst.
Respekt mit dem Wald
Gehe respektvoll mit dem Wald um. Zerstöre nichts. Hinterlasse keine Spuren. Grundsätzlich: Nimm nichts aus dem Wald mit als deine Erfahrung. Wenn du doch etwas mitnehmen möchtest, frage den Wald um Erlaubnis und gib ihm etwas zurück (ein Dankeschön, ein Lied, ein Haar von dir).
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